Balve. Schadenfreude über das Scheitern der geplanten Sekundarschule liegt dem UWG-Fraktions-Vorsitzenden Lorenz Schnadt fern. „Wir freuen uns natürlich über das klare Bekenntnis zu unseren weiterführenden Schulen im Schulzentrum. Denn lediglich 46 Anmeldungen aus Balve zeigen ganz deutlich, dass die Unabhängige Wählergemeinschaft die Stimmung bei den Eltern richtig eingeschätzt hat", bilanzierte der Fraktions-Vorsitzende.

Als sich bei der Elternbefragung lediglich 41 Erziehungsberechtigte für die geplante Sekundarschule entschieden, hätte der Rat der Stadt Balve das Verfahren stoppen müssen. Zu diesem Zeitpunkt war das Vorhaben bereits gescheitert", sagte Lorenz Schnadt und fügte hinzu: „Das Ganze ist jetzt aber kalter Kaffee. Es geht in den nächsten Tagen nur noch um unsere Haupt- und Realschule in Balve."

Beide Schulen sind nach Einschätzung des UWG-Fraktions-Vorsitzenden sehr leistungsstark. „Die Hauptschule ist nicht tot, wenn wir 18 Kinder finden, die das breitgefächerte Angebot nutzen möchten", sagt Lorenz Schnadt, der sich keine Sorgen um die Realschule macht. Beim Tag der offenen Tür sei das große Interesse an dieser Schulform zu spüren gewesen. Die Städtische Realschule sei sehr gut und verfüge mit Nina Fröhling über eine dynamische Rektorin, an deren Seite mit Thomas Münch ein erfahrener Konrektor stehe. „Im Gespräch mit Rektoren von weiterführenden Schulen ist immer wieder zu hören: Die besten Schüler kommen von der Realschule Balve", erklärte Lorenz Schnadt.

Ebenso zuversichtlich wie der Fraktions-Chef der UWG ist auch Nina Fröhling. „Wir sind, was die Anmeldungen für die Realschule betrifft, sehr zuversichtlich, auch mit Blick auf Neuenrade. Denn beim Tag der offenen Tür haben die Eltern vermehrt bei uns nachgefragt", sagte die Leiterin der Realschule.

Diese Zuversicht teilt auch die CDU-Spitze. „Wir waren nie gegen Haupt- und Realschule. Wir wollten eine Alternative schaffen, aber der Elternwille sieht anders aus, und das müssen wir akzeptieren", betonten der Fraktions-Vorsitzende Johannes Schulte und der Stadtverbandsvorsitzende Guido Grote unisono. Auch für sie gilt es, nun den Fokus auf den Erhalt der beiden Bildungsinstitute im Schulzentrum „Am Krumpaul" zu richten. Ihr größtes Sorgenkind ist dabei die Hauptschule, denn alle Prognosen sehen Schwierigkeiten, hier für das kommende Schuljahr eine Eingangsklasse mit 18 Schülern zu bilden. Bereits jetzt arbeitet die Gemeinschaftshauptschule mit einer Sondergenehmigung, weil sie nur noch einzügig läuft.

„Beide Schulen verfügen über eine außerordentliche Qualität. Wir müssen nun alle an einem Strang ziehen und die Eltern für die bevorstehenden Anmeldeverfahren von dieser Qualität überzeugen", sagt Guido Grote.

Richard Elmerhausund Stefan Scherer