Berufskollegs beraten

Die große Frage: Was mache ich nach der Schule?

WP vom 02.12.2016 von Marcus Bottin
Balve. Die Auswahl ist groß, die Entscheidung nicht einfach:
Wenn die Zeit an der Realschule sich dem Ende entgegen neigt, stehen viele Jugendliche vor der Frage, was mache ich danach? Direkt ins Berufsleben wechseln in der Regel weniger als die Hälfte der Entlassschüler. „Die Mehrheit unserer Schüler geht weiter zur Schule“, weiß Olaf Weber.
Der Balver Realschullehrer kümmerte sich am Infonachmittag gemeinsam mit seinen Kolleginnen Beate Uhlig und Ulla Korbella um die Schüler der Stufen neun und zehn. Die Koordinatoren für Berufs- und Studienorientierung der Städtischen Realschule Balve hatten alle Hände voll zu tun, ihre Schützlinge zu den für sie passenden Angeboten zu lotsen. Sechs Gymnasien und Berufskollegs hatten sich für die Infoveranstaltung angemeldet. Im Wettstreit um die klügsten Köpfe müssen auch sie sich anstrengen.
„Es ist eine große Palette an Bildungswegen, die hier vorgestellt werden“, sagt Olaf Weber. Die Entscheidung, diese Veranstaltung auf den späten Nachmittag zu legen, sei der richtige Weg, ist sich der Realschullehrer sicher. Denn nur dann hätten auch viele Eltern die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Bildungsgänge, Ausbildungsmöglichkeiten und Zugangsvoraussetzungen der weiterführenden Schulen zu informieren.
Jeder Jugendliche hatte Gelegenheit, die Präsentationen zweier Berufskollegs oder Gymnasien zu verfolgen. Weil die Angebotspalette der Institute zuvor im Unterricht vorgestellt wurde, konnten die Balver Neunt- und Zehntklässler gezielt die Vorträge aufsuchen, die sie besonders interessierten. „Auf diese Weise treffen unsere Schüler eine Vorauswahl und können sich dann beim Tag der offenen Tür des Berufskollegs noch detaillierter informieren“, erklärt Beate Uhlig.

Erste Orientierung

Dass eine gründliche Information extrem wichtig ist, steht für Olaf Weber außer Frage: „Einige Schüler wissen einfach noch nicht, was sie später mal machen wollen. Da gibt ein solcher Info-Nachmittag, der noch dazu eine Pflichtveranstaltung ist, auch einen Anstoß, sich ernsthaft mit dieser Frage zu beschäftigen.“ Vielen hilft der Überblick über die angebotenen Möglichkeiten bei der ersten Orientierung. Andere haben sich bereits festgelegt, ob sie die Fachhochschulreife anstreben, eine schulische Ausbildung oder die allgemeine Hochschulreife. Generell gilt: um spätere Enttäuschungen zu vermeiden, ist es sinnvoll, das Angebot mit den eigenen Interessen abzugleichen.
Daniela Braun ist Lehrerin am Hönne-Berufskolleg in Menden. Während ihr Kollege Thomas Kleine im Nachbarraum über die Möglichkeiten der schulischen Ausbildung im technischen Bereich informierte, stellte sie in der Balver Realschule die Schwerpunkte Soziales und Gesundheit vor. Ihr wichtigster Rat: „Machen Sie das, was Sie auch machen wollen, und quälen Sie sich nicht jahrelang durch etwas, das Ihnen gar nicht liegt.“ Wer sich noch unsicher sei, könne auch gerne einen Tag als Gast am Hönne-Berufskolleg vorbeischauen und Unterricht in der Klasse verfolgen.

Lob für Balver Realschüler

Den Balver Realschülern generell zollt die Mendener Lehrerin ein großes Lob: „Mit denen haben wir gute Erfahrungen gemacht. Sie kommen gut zurecht und fühlen sich auch wohl bei uns. Obwohl unser Berufskolleg ein paar Nummern größer ist. Wir haben immerhin 2000 Schüler und 100 Lehrer.“

Berufskollegs beraten und informieren Realschuljahrgänge

SV vom 03.12.16 von Julius Kolossa
berufskollegs sv
Ulla Korbella (links), für die Berufsbegleitung zuständige Pädagogin, half den Besuchern bei der Raumsuche.Balve - Nicht ganz zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Veranstaltung, bei der Berufskollegs die Möglichkeit bekamen, sich an der Realschule den 9. und 10. Jahrgängen vorzustellen, waren Schüler, Eltern und auch Lehrer.
Das Theodor-Reuter-Berufskolleg fehlten unentschuldigt, was die Organisation der Schüler durcheinander brachte.
Bis zuletzt hofften die für die Berufsbegleitung zuständigen Pädagogen Ulla Korbella, Beate Uhlig und Olaf Weber noch auf Reaktionen der beiden Kollegs. Weil diese sich aber nicht rührten, mussten die Schüler auf die vier verbleibenen Institutionen verteilt werden.

Wege zur Berufsausbildung

Vom Hönne-Berufskolleg, dem Berufskolleg Iserlohn und dem Placia-Viel-Kolleg sollten ihnen Wege präsentiert werden zur Berufsausbildung mit Fachabitur oder Abitur. Nur die Abitur-Laufbahn wurde vom Gymnasium an der Hönne dargestellt.
Es waren die Bereiche Metalltechnik, Maschinenbautechnik und Informationstechnischer Assistent, die besonders die Jungs interessierte. Die Mädchen hörten vor allem aufmerksam bei Gesundheit, Erziehung und Soziales zu.

Persönliche Beratungen

Zeit für persönliche Beratung gab es außerhalb des Vortrags auch, so beim Berufskolleg in Iserlohn. Wirtschaft und Verwaltung, Ernährungsmanagement, Sozial- und Gesundheitswesen, Gestaltung und Land- und Gartenbau können dort studiert werden.
Beim Placia-Viel-Kolleg in Bestwig stehen Gesundheit und Soziales am Gymnasium, an der Höheren Berufsfachschule, aber auch in der Ausbildung im Mittelpunkt

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