Schülerbetriebspraktikum

Realschüler gewinnen Einblicke in das Berufsleben

SV vom 06.04.17 von Julius Kolossa

Kevin Dann absolvierte sein Schülerpraktikum bei Auto Levermann. Der Auszubildende Yannic Salzmann betreute ihn dabei. Insgesamt interessierten sich zwei Schüler für den Beruf des KFZ-Mechatronikers.
© Kolossa
Balve - Engagiert sind laut Schulleiterin Nina Fröhling die 87 Realschüler, die sich in der dritten und letzten Woche ihres Praktikums für die 9. Klassen befinden: „Sie sind motiviert und nutzen die Chance, Einblicke in die Berufswelt zu bekommen.“ Dies bestätigte auch Petra Bültmann-Steffin, in deren Unternehmen am Mittwoch Nina Fröhling mit ihrem Kollegen Hendrik Dördelmann eine Bilanz des diesjährigen Schülerpraktikums zog.
Sebastian Böhm, Jonas Rüth, Thomas Gerber, Kevin Karius und Florian Flöper wurden durch den Berufs- felderkundungstag im 8. Schuljahr auf die Firma Bültmann aufmerksam, in der sie nun Einblicke in die Berufe Produktionsdesigner, Industriemechaniker und Elektroniker bekamen. Während für das Quintett wie für ihre Mitschüler in der ersten Woche zunächst einmal das Beobachten im Mittelpunkt stand, kamen alle in der zweiten Woche in die „heiße Phase“, wo sie selbst aktiv werden durften und wollten. In dem Küntroper Unternehmen wurde eine Schaltung für einen Motor entworfen, mit dem eine Lamellenjalousie bedient werden kann. Die Realschüler durften auch bohren, übungsweise eine Baugruppe konstruieren, und mithelfen, eine über 50 Tonnen schwere Anlage zu verladen.
Alljährlich stellt dieses für die 9. Klassen vorgeschriebene dreiwöchige Praktikum Schüler und Lehrer vor neue Herausforderungen. So suchen sich die Jugendlichen selbst einen Praktikumsplatz, auf den sie sich gegebenenfalls schriftlich bewerben müssen. Und wenn dann vor den Osterferien die Schüler in ihren Betrieben sind, werden alle 23 Realschullehrer zugleich zu Betreuungslehrern. Diesmal gilt es, Stellen in zehn Städten, darunter neben Balve und Neuenrade auch Dortmund, Arnsberg, und Plettenberg, anzufahren und den Mädchen und Jungen zur Seite zu stehen. Eine Schülerin arbeitet momentan sogar am Dortmunder Stadttheater als Kostümbetreuerin.Wie sich bereits erahnen lässt bestätigt auch Nina Fröhling eine ausgewogene Berufswahl: Von einer Reittherapeutin über, zwei Kfz-Mechatroniker, zwei Elektriker und sieben Industriemechaniker bis hin zu 24 Alten- und Krankenpflegern und neun Erziehern ist alles vertreten. „Soziale Berufe sind sehr gefragt“, fasst die Schulleiterin zusammen. Und weil manchen ihrer Schüler drei Wochen für eine Berufsfindung nicht ausreichen, oder sich das Praktikum als falsche Wahl herausstellt, nutzen sie die Ferien laut ihr als weitere Möglichkeiten, in Firmen und Unternehmen zu arbeiten.
Petra Bültmann-Steffin jedenfalls ist zufrieden mit ihren Praktikanten. Ob sie diese später als Bewerber wiedersehen wird, wird sich zeigen – die Unternehmerin jedenfalls würde es freuen: Zurzeit bekommt sie wegen geringerer Schülerzahlen auch weniger Bewerbungen auf den Tisch. In diesem Jahr sind die Ausbildungsplätze dennoch alle besetzt, wobei sie betont, dass die Zahlen für den Ausbildungsplatz als Elektroniker stark zurück gegangen seien.
Für die Realschüler steht nach den Osterferien wieder der normale Schulbetrieb an. Dazu gehört auch, das Praktikum in einem Tages- und in einem Wochenbericht zusammen zu fassen, ein Thema besonders hervorzuheben sowie den Betrieb vorzustellen.

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